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Was tun wenn’s brennt

Ruhe bewahren, Feuerwehr rufen, sich so weit wie möglich vom Brandherd entfernen. Auf Rettung warten. Und wenn es die Beziehung ist, die brennt und nicht mehr die Liebe? Was tun, wenn das Feuer der Verzweiflung, der Wut und des Misstrauens größer geworden ist als das nährende, wärmende und heilende Feuer der Liebe? Eine alte Weisheit sagt: Feuer bekämpft Feuer. Am Ende sind beide aus. Auch nicht so dolle. Ich war heute Zeuge eines Feuersturm der Wut, der so gigantisch war, dass mich ein heftiger Fluchtimpuls packte. Und ich war noch nicht einmal gemeint. Was treibt Menschen an, die Wut von anderen auszuhalten, die Hasenohren tief anzulegen und zu hoffen, dass der Sturm vorbeigeht? Ist es Sehnsucht? Eine übergroße Sehnsucht danach das alles wieder gut ist, wir in den Arm genommen und um unser selbst willen geliebt werden? Ist es diese Sehnsucht, die uns sitzenbleiben und hoffen lässt: „Ach, möge doch diese Wut vorbeigehen und Liebe an ihre Stelle treten.“? Wir fragen uns, was habe ich getan, dass mich so unglaubliche Wut trifft. Es ist aufgeflogen, das das Bild welches ich von mir in die Welt gegeben habe, nicht meinem wirklichen inneren Sein entspricht. Eine Blase ist geplatzt, ein Bild, das ich dem Partner vorgegaukelt habe und das sich der Partner von uns gemacht hat. Die Täuschung ist aufgeflogen, der Partner ist enttäuscht. Das Vertrauen verloren. Liebe braucht den Mut zur Wahrheit. Den Mut das Risiko einzugehen, sich zu zeigen wie man ist. Den Mut den anderen als das zu sehen, was er wirklich ist und ihn so zu lieben. Ohne diese Wahrhaftigkeit verweigern wir selbst uns jede Chance auf echte Nähe. Nähe zu uns selbst und zu unserem Partner. Nähe im Licht: Ich mute Dir zu, dass Du Dich klein fühlst neben mir. Und Nähe im Schatten: Ich mute mir zu, dass ich schwach bin neben Dir. Die Energie, die wir aufbringen, um das Phantombild von uns zu nähren, wäre besser investiert in den Mut zu sagen: „ Ja, ich bin ein Salzstreuer und kein Zuckertopf. Und ja, du kannst mit mir keinen Kuchen backen, aber mit mir schmeckt dein Frühstücksei.“, „Und ja, ich bin ein Zuckertopf und kein Salzstreuer.“. Und wenn Du 1000 Mal glaubst nur Zuckertöpfchen werden geliebt, weil Dir das irgendwann mal jemand gesagt hat – noch mehr werden Salzstreuer, die so tun als ob sie Zucker enthalten mit Wut überzogen. Mach dich und andere nicht unglücklich. Steh zu dir. Gib Dir die Chance auf Liebe.

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